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Samstag, 18. Juni 2011

Medizin gegen Traurigkeit

Meiner Meinung und Erfahrung nach ist die Beichte eine echte und wirkliche Medizin gegen Traurigkeit (ich meine nicht die krankhafte Traurigkeit echter Depression). Oft ist es die mehr oder weniger große Absonderung von Gott (= Wortbedeutung von Sünde), die - wie ich glaube - traurig und unzufrieden macht. Diese Absonderung wird in der Beichte überwunden durch das: "ich spreche dich los von deinen Sünden!"
In unseren Wellnesszeiten könnte die Beichte eigentlich ein echter Hit sein! Entschlackung für die Seele!
Ein Wellnessurlaub ohne Beichte wäre für mich wie Obsttorte ohne Obst.

Donnerstag, 16. Juni 2011

Ökumene - aber richtig!

Was passiert, wenn arm und reich sich einander annähern? Dann wird der Arme reicher und der Reiche ärmer. Auf dieser Ebene scheint mir einiges in unserem ökumenischen Handeln hierzulande abzulaufen. Wenn evangelische Mitchristen einen Gottesdienst an einem Feiertag (z.B. Pfingstmontag) mit Katholiken feiern wollen, dann kommt in der Regel ein Wortgottesdienst heraus. Sich als besonders ökumenisch eingestellt wähnende Mitkatholiken verzichten bereitwillig auf die Heilige Messe und feiern in ökumenischer Eintracht einen wohlgestalteten Wortgottesdienst. Sie verzichten auf den Höhepunkt und Quell allen christlichen Lebens, um den evangelischen Schwestern und Brüdern ihre Einstellung zu zeigen. Ist das aber echter Ökumenismus? Ich halte dies für ein falsches ökumenisches Signal: Unsere evangelischen Glaubensgeschwister können auf diese Weise nicht verstehen lernen, dass uns Katholiken die Heilige Messe so wichtig ist, dass sie durch nichts ersetzt werden kann. Ein besseres ökumenisches Zeichen wäre es allemal, dies als Katholiken deutlich zu machen und nicht den eigenen Reichtum verschämt zu verschweigen. Innerkatholisch zieht der Verzicht auf die Heilige Messe die Auffassung nach sich, dass aus bestimmten Gründen - hier die Ökumene - ohne weiteres mal auf die Messfeier verzichtet werden könne, sie also doch nicht Höhepunkt und Quell christlichen Lebens sei. So wird der Reichtum der katholischen Kirche geschmälert, ohne dass unsere evangelischen Schwestern und Brüder viel dadurch gewonnen hätten.

Sonntag, 12. Juni 2011

Erstkommunion in der außerordentlichen Form

Vor kurzem war ich mit einer befreundeten Familie bei einer Erstkommunion in der heiligen Messe in außerordentlicher Form. Die ganze Messfeier  hindurch, die dem Tag (Christi Himmelfahrt) entsprechend gefeiert wurde, ging es nicht um die Kinder! Der Herr stand im Mittelpunkt, nicht irgendein lausiges, an den Haaren herbeigezogenes Thema! Während des Gottesdienstes saßen, standen und knieten die einzelnen Erstkommunionkinder mit ihren Familien in jeweils einer eigenen Kirchenbank. Erst als es zum Kommunionempfang ging, kam ein Ministrant und zündete die Erstkommunionkerzen an, die die Kinder in die Hand nahmen, um anschließend zur Kommunionbank hinzutreten und kniend den Leib des Herrn zu empfangen. Das war für mich die würdigste und feierlichste Erstkommunion seit vielen Jahren!

Dienstag, 7. Juni 2011

Wiederverheiratet Geschiedene

Erst heute habe ich zum xten Mal wieder hören müssen, dass die Kirche sich doch endlich bei der Frage der wiederverheiratet Geschiedenen bewegen müsse.
Das glaube ich auch, aber nicht in die Richtung, dass man die Heiligkeit und Unauflöslichkeit der Ehe aufgibt! Die Richtung, wohin sich die Kirche bewegen sollte, ist doch die, dass sie schon vor der Eheschließung Klartext sprechen müsste. Den Heiratswilligen, ja schon Jugendlichen, muss gesagt werden, dass die Ehe etwas Großes und Bedeutsames ist. Dass zur katholischen Ehe die entsprechenden Wesenselemente gehören. Dass die Ehe gut vorbereitet sein will, z.B. durch voreheliche Enthaltsamkeit. Dass eine zweite Ehe nur im Falle des Todes eines Ehepartners möglich ist. Man möge bitte ehrlich darauf schauen, wie es um viele Brautpaare bestellt ist: Wesentlich ist doch die Verschönerung der Hochzeit durch den Kirchenraum, durch eine feierliche Gestaltung; aber wenn Halb- und Viertelsgläubige eine kirchliche Eheschließung eingehen: wie sollen sie eine katholische Ehe bei Schwierigkeiten leben und durchhalten? Die Probleme liegen im Vorfeld der ersten Eheschließung. Es ist wahrhaftiger, wenn Menschen, die nicht mit der Kirche leben, von einer katholischen Eheschließung absehen, bevor sie nachher in der Patsche sitzen. Erwähnt habe ich noch gar nicht die kirchliche Lehre über die Sexualität, die in den wohl allermeisten Fällen nicht befolgt wird, ja bei der Vorbereitung auf die Ehe nicht zur Sprache kommt. Hat das Brautpaar vorher schon zusammengelebt, so wäre auf jeden Fall eine Beichte angesagt ....
Kurz gesagt: Die Wahrheit in Liebe sagen, aber sie auch wirklich sagen!

Montag, 6. Juni 2011

Guter und schlechter Flügel

Immer wieder diese unselige Sprechweise von den Flügeln in der Kirche! Damit wird offen zugegeben, dass es in (?) der Kirche sich gegenseitig ausschließende Auffassungen gibt. Mit einer solchen Denkweise vermutet man die Wahrheit irgendwie zwischen den beiden Flügeln, in der Mitte eben, und muss deshalb zwischen den Flügeln vermitteln.
Nehmen wir an, es ginge um die Jungfrauengeburt: Der eine Flügel behauptet, Maria sei keine Jungfrau im biologischen Sinne, der andere Flügel bekennt, dass Maria selbstverständlich Jungfrau in eben diesem biologischen Sinne gewesen ist: Ist die Wahrheit jetzt irgendwie in der Mitte zu finden? Da gibt es keine mittlere Position, genauso wenig, wie eine Frau ein bisschen schwanger werden kann. Entweder ist sie schwanger, oder nicht. Entweder war Maria Jungfrau oder nicht.
Wenn nun der Glaube der Kirche besagt, dass Maria Jesus jungfräulich empfangen hat, dann haben die Verantwortlichen der Kirche überhaupt nicht mehr zwischen scheinbaren Flügeln zu vermitteln, sondern ganz klar öffentlich darzulegen, dass die gegenteilige Position nicht der Lehre der Kirche entspricht und damit eine Häresie ist! Entweder man ist katholisch oder nicht, da braucht niemand mit Flügeln "zu schlagen".