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Freitag, 24. September 2010

Was muss die Kirche bei ihren Angestellten dulden?

Nach dem gestrigen Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg zum Fall eines Kirchenmusikers, der in einer außerehelichen zweiten Verbindung lebt, steht einiges zum Fürchten an: Wenn die Kirche einen solchen Kirchenmusiker - trotz Vertrag - nicht rausschmeißen kann, wird die Kirche dann noch einen Mitarbeiter entlassen können, der in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung lebt? Was kann ein Mitarbeiter sich noch alles leisten, ohne dass die Kirche ihn entlassen kann?

Umgekehrt sehe ich eine große Chance für die Öffentlichkeitsarbeit unserer heiligen (!) katholischen Kirche: Mag die Gesellschaft von Sexualität denken, wie sie will: Sexualität ist nie und nimmer Privatsache, weil sie nicht nur zwei Menschen betrifft, sondern entweder die daraus hervorgehenden Kinder oder auch die Gesellschaft, in die hinein die Praxis sexuell aktiver Menschen wirkt. Ich ärgere mich, wenn die Ehe als Privatsache deklariert wird, obwohl sie in der Regel öffentlich geschlossen wird.

Donnerstag, 23. September 2010

Kündigung wegen Ehebruchs ist rechtswidrig

So las ich gerade unter tagesschau.de. Wenn ein Kirchenmusiker eine außereheliche Beziehung hat, dann muss die Kirche das scheinbar zu dulden, ist ja Privatsache. Was hat das mit Privatsache zu tun, wenn diese öffentlich bekannt wird? Hätte der Kirchenmusiker im stillen Kämmerlein vor sich hin gesündigt, wäre das eine echte Privatsache. Da hätten die kirchlich Verantwortlichen nichts mitbekommen. In jedem x-beliebigen Verein gelten bestimmte Regeln, keine Partei würde rufschädigendes Verhalten dulden, aber die Kirche hat gefälligst alles hinzunehmen, ist ja Privatsache ...
Leider muss ich befürchten, dass kirchlicherseits ein solches Urteil brav hingenommen wird, statt öffentlich klar zu machen, warum und wieso von kirchlichen Mitarbeitern bestimmte Regeln zu beachten sind. Das wäre ein starkes Zeichen, nicht zu kuschen, keine Entschädigung zu zahlen und diese Haltung durchzuziehen! Wenn die Kirche heute nachgibt, was wird dann morgen erst sein?

Dienstag, 21. September 2010

Unzucht

Wenn Homosexuelle sexuell aktiv sind, dann üben sie auf eine Weise ihre Sexualität aus, die für Mann und Frau auch in einer Ehe nicht in Frage kommt. Nicht umsonst hat man diese Praxis widernatürliche Unzucht genannt, weil sie gegen die Natur und gegen den gottgewollten Auftrag menschlicher Sexualität gerichtet ist.

Montag, 20. September 2010

Wenn Schwule "heiraten",

dann ist das nichts anderes als ein Etikettenschwindel, ein sich Schmücken mit fremden Federn und obendrein Hochstapelei! Als ich heute morgen die Zeitung aufschlug, konnte ich lesen, Guido Westerwelle habe geheiratet, eine Ehe geschlossen. Normalerweise freut man sich über das Glück eines Frischverheirateten, mir aber stieg der Ärger hoch: Ehe ist die auf Dauer angelegte Gemeinschaft zwischen Mann und Frau! Behauptet man den Begriff "Ehe" für eine Beziehung zwischen Mann und Mann oder Frau und Frau ist das eine Frechheit! Wie kann man total Ungleiches einfach so gleich machen? Es besteht bei einer gleichgeschlechtlichen Verbindung keinerlei sexuelle Ergänzungsfähigkeit, keine prinzipielle Möglichkeit der Fruchtbarkeit. Mal ganz abgesehen davon, dass praktizierte Homosexualität gegen die Schöpfungsordnung verstößt.
Für eine staatlich eingerichtete Institution widernatürlicher Unzucht den Begriff "Ehe" zu verwenden,  stellt eine Beleidigung all jener dar, denen die Ehe als gottgewolltes Gut heilig ist!


Sonntag, 19. September 2010

EC V: das heilige Brot

Das Allerheiligste oder das heilige Brot?
Ich wette, dass die meisten Erstkommunionkinder mit der Rede vom "heiligen Brot" kaum verstehen, dass es sich wirklich um den unter der Gestalt des Brotes leibhaftig gegenwärtigen Herrn handelt. Die Kinder hören "Brot", also bleibt es für die Kinder irgendwie Brot! Da kann das "heilig" nicht mehr allzu viel ändern.
Spricht man zu den Kindern von Jesus, der in der heiligen Kommunion zu ihnen kommt, oder vom "Allerheiligsten", dann merken die Kinder, dass es um etwas - beziehungsweise jemand - Heiliges geht. Hält man mit ihnen eucharistische Anbetung, spüren sie noch mehr, dass dort am Altar in der Monstranz Jesus wirklich da ist, auch wenn sie ihn nicht in menschlicher Gestalt sehen. Legt man dann noch Wert auf einen würdigen und ehrfürchtigen Kommunionempfang, insbesondere die Mundkommunion, dann dürfte für die Kinder ganz klar sein: Die heilige Kommunion ist wunderbar!

Deshalb plädiere ich dafür, jederzeit deutlich zu sagen, um wen es sich handelt, den man in der heiligen Kommunion empfängt! Manchmal kann man von Gläubigen hören, dass sie vom Kommunionempfang sagen: "Dann hab ich des genommen ..." Ja was denn?

Donnerstag, 16. September 2010

EC (= Ecclesiastical Correctness) IV

Wenn es denn ein Unwort des Jahres zu wählen gäbe, wäre "unwürdiger Kommunionempfang" sicherlich in der engeren Auswahl. Landauf, landab werden zur Eröffnung eines neuen Schuljahres Schülergottesdienste gefeiert, bisweilen als Heilige Messe. Leider ist es da ähnlich wie bei Erstkommunionfeiern: Eine große Anzahl der Gottesdienstteilnehmer geht nach vorne und empfängt den Leib Christi, ohne wirklich zu wissen, was das bedeutet und ohne, dass es mit eigener religiöser Praxis übereinstimmt.
Hier wäre es gut, einen Hinweis vor dem Gottesdienst oder der Kommunionausteilung zu geben, wer zur Kommunion gehen kann. Das war sogar beim Weltjugendtag der Fall. Ich fürchte allerdings, dass dies ein Verstoß gegen die EC wäre! Der Widerstand gegen den Hinweis auf unwürdige Kommunionen lautet ausformuliert wahrscheinlich so: Es sei doch gar nicht zu beurteilen, ob jemand würdig ist oder nicht, ja wir seien eigentlich alle unwürdig. Wir dürfen uns nicht als Richter aufspielen; überhaupt nimmt Jesus jeden so an, wie er ist ...
Hier ein Kompromissvorschlag: Beim nächsten Mal einfach Paulus selber sprechen lassen, indem man vor der Heiligen Messe oder dem Kommunionempfang 1 Kor 11,29 vorlesen lässt!


Mittwoch, 15. September 2010

EC III

Am Gedächtnistag der Schmerzen Mariens habe ich im altehrwürdigen "Magnificat", das dem Gotteslob weichen musste, in der Andacht von den Schmerzen Mariens folgenden Gebetsabschnitt gefunden:
"Bitterer Schmerz durchdrang deine Seele, heilige Mutter Maria, als du im Tempel vom greisen Simeon die Weissagung vernahmst, dass viele an deinem Sohne Anstoß nehmen und durch ihren Unglauben ewig verlorengingen."
Gerade der letzte Halbsatz wirkt heutzutage sehr anstößig! Ungläubige und vom Glauben Abgefallene gibt es ja nicht mehr, sondern nur noch Andersgläubige, Leute mit ihrem eigenen Glauben ... Und verlorengehen tut eh keiner mehr, also warum dann so beten ... Ich höre "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" in meinen Ohren klingeln, als ob das Evangelium wegen der Gerichtsandrohungen Jesu keine Frohbotschaft mehr wäre. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn ich weiß, wovon (vom Verfallensein an die Sünde) und wofür (für die ewige Gemeinschaft mit Gott im Himmel) Jesus mich erlöst hat, dann ist die Freude erst recht groß! Dann bin ich umso stärker motiviert, mich für das Heil der Menschen einzusetzen. Das hieß früher: "Seelen retten". Das ist doch wirklich eine starke pastorale Motivation: Statt für ein bisschen mehr Spaß im Gottesdienst zu sorgen, "Seelen retten"!
Aber wenn es für manche Theologen keine Seelen mehr gibt, was gibt es da noch zu retten?



Dienstag, 14. September 2010

Ecclesiastical Correctness (EC) II

Super, dass Alipius (http://blog.derherralipius.com/) dieses Anliegen aufgreift!
Hier noch ein Beispiel für EC: Es ist schön und recht, dass in jeder Heiligen Messe für die Verstorbenen gebetet wird, während des Hochgebets aber auch bisweilen in den Fürbitten. Aber es wird nie (!) verdeutlicht, warum eigentlich für die Verstorbenen gebetet wird. Die Fürbitten lauten meistens ähnlich, ungefähr so: "Schenke unseren Verstorbenen Heimat bei dir" usw.
Diese Fürbitten sind ja nicht falsch, aber es wird nie gesagt, dass die Bitten für die Verstorbenen nur dann einen Sinn machen, wenn es tatsächlich so etwas wie einen Läuterungszustand - das Fegefeuer - gibt, wo wir unseren Verstorbenen mit unserem Beten helfend beistehen können.
Einmal hat ein frommer katholischer Priester sinngemäß so formuliert: "Wir bitten dich für unsere Verstorbenen, die im Fegefeuer noch der Läuterung bedürfen. ...." Da bin ich fast erschrocken, na ja, kein Wunder über so viel Offenheit!
Vielleicht hat er auch von "armen Seelen" gesprochen ...., aber halt: noch so ein verschwiegenes Wort! Die Seele, die nach Ansicht modernistischer Theologen ein Relikt eines veralteten Leib-Seele-Dualismus darstellt. Interessant, dass in der neuesten Ausgabe des Bestattungsrituale die Seele wieder gelegentlich vorkommt, während in der letzten, die jetzt wieder im Gebrauch sein darf, "Seele" überhaupt nicht vorkam. Fragt sich natürlich, was obige Theologen da haben, wo wir als Vollblutkatholiken die Seele glauben.

Montag, 13. September 2010

Ecclesiastical Correctness

Heute morgen habe ich kurz mit meiner evangelischen Religionslehrerkollegin einen Schülergottesdienst durchgesprochen zum Thema "Alles hat seine Zeit". Ich werde dabei eine Station übernehmen, wo es um die Geburt und ein bisschen früher geht. Nachdem ich in meinem vorher erarbeiteten Entwurf als Hilfsmittel für diesen Gottesdienstteil "Plastik" hingeschrieben hatte, haben bei meiner Kollegin wohl die Alarmglocken geläutet: Achtung, Embryo!. So sagte sie mir eindringlich, "aber bitte nicht das Thema Abtreibung anrühren ...". Natürlich habe ich ihr zugesagt, kein Abtreibungsthema anzufachen, damit Ruhe ist, aber gleichzeitig ärgert mich diese political oder ecclestical correctness, die immer schon vorher weiß, was man sagen darf und was nicht. Wie lange wird unser Christentum noch von Menschenfurcht gelähmt? Wenn ich an Gaudium et Spes, Nr. 51, denke, da wird die Abtreibung noch als "verabscheuungswürdiges Verbrechen" bezeichnet. "Hilfe, ich will hier raus" möchte ich rufen, raus aus dieser dauernden Speichelleckerei, Kuscherei usw.
Befreiend wäre für mich, wenn unsere Bischöfe mutig und bekenntnisstark vorneweg gingen, dann gingen einschließlich mir viele mit!

Freitag, 10. September 2010

Der Glaube der Kirche

Wer ein ganzes Dogmatikwerk anschauen oder nach Themen durchschauen will, der kann dies online tun! Unter http://clamu.dyndns.org/paterbernhard/Michael_Schmaus/Inhaltsverzeichnis_aller_Bande.html findet sich ein solches, und zwar von Michael Schmaus (gest. 1993). Kann ich schon aufgrund seiner hervorragenden Gliederung sehr empfehlen.

Mittwoch, 8. September 2010

Vier-Punkte-Programm zur geistlichen Revitalisierung

In seinem Buch "Gesellschaft ohne Gott" empfiehlt sein Autor Andreas Püttmann der Kirche eine hilfreiche Therapie zur Verlebendigung:
                               - Mutiger bekennen
                               - treuer beten
                               - fröhlicher glauben
                               - brennender lieben!
Am einfachsten ist es ähnlich einer Kurzansprache in der Beichte, mit einem Punkt in seinem Leben anzufangen und daran anknüpfend nach und nach mit den weiteren Punkten fortzufahren. Wenn das viele machen, oder gar ganz viele ...

Montag, 6. September 2010

Zum Herrn hin

Annuntiator (http://annuntiator.blogspot.com) hat wunderbare Gedanken zur gemeinsamen Gebetsrichtung geschrieben!
Wenn ich etwas an der Normalform der Heiligen Messe vorschreiben dürfte, dann die gemeinsame Gebetsrichtung von Priester und Gläubigen zum Herrn hin. Dabei unterblieben sicherlich einige Kreativmätzchen, weil das direkte Publikum vor Augen fehlte.
Wenn die knieend empfangene Mundkommunion nach dem Vorbild des Papstes wieder der Normalfall wäre, gewännen unsere Pfarreien eine echte Lebendigkeit zurück!

Samstag, 4. September 2010

Seelen für Gott gewinnen

Am 12. Juni 2010 stellte Papst Benedikt in Fatima (Ansprache bei der Vesper) den heiligen Pfarrer von Ars als Beispiel für unseren Einsatz vor:  Dieser hatte mit 18 Jahren von seiner Berufung gesprochen, Seelen für den guten Gott zu gewinnen.
Ist das ein Thema unserer heutigen Pastoral? Wer jetzt ja sagt, hat keine Ahnung von ecclesiastical correctness!
Das wäre jedenfalls ein super-wichtiges Programm! Da geht es um Himmel oder Hölle, Leben oder Tod. Das lohnt jeden Einsatz! Wahrscheinlich ist unsere heutige Pastoral deshalb so lahm und langweilig, weil scheinbar sowieso alle in den Himmel kommen und das ohne irgendeinen Aufwand. Ja, dann braucht es eigentlich gar keine Pastoral mehr .... "Doch", so würde ein Widerspruch lauten, "wir sollen uns dafür einsetzen, dass es den Menschen hier gut geht!".
Das könnte meines Erachtens auch die Arbeiterwohlfahrt machen.
Ich will mir das Seelen-Retten nicht ausreden lassen, ich höre gerne auf unseren Papst (s.o.) und weiß mich mit vielen Heiligen und dem biblischen Zeugnis eins.


Freitag, 3. September 2010

Die rechte Antwort?

Ein Kind antwortete heute bei der Ministrantenprobe auf die Frage, wie man beim Kommunionempfang antwortet, wenn der Priester " der Leib Christi" spricht, mit "danke"!
Irgendwie passend zur "Eucharistie"-feier, die übersetzt "Danksagung"-sfeier heißt.

Donnerstag, 2. September 2010

Nachkonziliare Beichte eines "vorkonziliaren" Pfarrers

(gefunden in: Rundbrief Nr. 17, Initiativkreis kath. Laien und Priester in der Erzdiözese Freiburg e.V. u.a.)

Ich habe noch an alte Dogmen geglaubt.
Ich habe meinen bisherigen Glauben zu wenig bereut.
Ich habe den "Engel des Herrn" und den Rosenkranz gebetet.
Ich habe die Heilige Messe als Opfer gefeiert und sie öfter mit innerem Wohlgefallen in lateinischer Sprache an einem Seitenaltar gelesen.
Ich habe öfter versäumt, konstruktiven Ungehorsam zu leisten.
Ich habe in der Öffentlichkeit priesterliche Kleidung getragen. ...
Ich habe andere zum Glauben alten Stils zu verführen gesucht. ...
Ich habe einmal eine Trauung von zwei Katholiken vorgenommen und dadurch dem ökumenischen Denken geschadet.
Ich habe nicht jeder sinnlichen Regung nachgegeben und dadurch das Ausreifen meiner Persönlichkeit verzögert, sowie das Lustquantum der Welt vermindert.
Ich habe meine Zeit durch Lesen in den Werken des heiligen Thomas von Aquin und anderer Kirchenlehrer vergeudet.
Ich habe mich geweigert, dialektisch zu denken.
Ich habe mich geweigert, den Barockaltar meiner Kirche durch einen Küchentisch zu ersetzen.

Mittwoch, 1. September 2010

Statt Joint Gebet

"Am Morgen einen Joint und der Tag ist dein Freund", wer kennt diesen alten Kalauer nicht?!

Schon seit Jahren suche ich einen ähnlichen, wirklich cool wirkenden Spruch für das Gebet. Wenn der Tag ohne Gebet losgeht, dann wird das nichts mit dem Tag! Hätte ich für das Gebet einen ähnlichen Text, dann könnte ich mal so richtig locker meine Schüler damit beglücken!
Versuch: "Am Morgen beten,  ..."; wieder nichts. "viel beten, besser feten"; na ja.
Vielleicht hat einer der Leser eine Super-Idee?