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Mittwoch, 15. September 2010

EC III

Am Gedächtnistag der Schmerzen Mariens habe ich im altehrwürdigen "Magnificat", das dem Gotteslob weichen musste, in der Andacht von den Schmerzen Mariens folgenden Gebetsabschnitt gefunden:
"Bitterer Schmerz durchdrang deine Seele, heilige Mutter Maria, als du im Tempel vom greisen Simeon die Weissagung vernahmst, dass viele an deinem Sohne Anstoß nehmen und durch ihren Unglauben ewig verlorengingen."
Gerade der letzte Halbsatz wirkt heutzutage sehr anstößig! Ungläubige und vom Glauben Abgefallene gibt es ja nicht mehr, sondern nur noch Andersgläubige, Leute mit ihrem eigenen Glauben ... Und verlorengehen tut eh keiner mehr, also warum dann so beten ... Ich höre "Frohbotschaft statt Drohbotschaft" in meinen Ohren klingeln, als ob das Evangelium wegen der Gerichtsandrohungen Jesu keine Frohbotschaft mehr wäre. Das Gegenteil ist der Fall: Wenn ich weiß, wovon (vom Verfallensein an die Sünde) und wofür (für die ewige Gemeinschaft mit Gott im Himmel) Jesus mich erlöst hat, dann ist die Freude erst recht groß! Dann bin ich umso stärker motiviert, mich für das Heil der Menschen einzusetzen. Das hieß früher: "Seelen retten". Das ist doch wirklich eine starke pastorale Motivation: Statt für ein bisschen mehr Spaß im Gottesdienst zu sorgen, "Seelen retten"!
Aber wenn es für manche Theologen keine Seelen mehr gibt, was gibt es da noch zu retten?



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