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Dienstag, 27. September 2011

Kann man zu einer solchen Jugendarbeit seine Kinder hinschicken?

Wer das Vorprogramm zur Gebetsvigil mit dem Papst am letzten Samstag mitbekommen hat, muss sich die Frage stellen, was für eine Jugendarbeit hinter einer derart beschämenden Meinungsumfrage steht, die Jugendliche zu zeitgeistgemäßen Antworten bezüglich Homosexualität oder Wiederverheiratet-Geschiedene veranlasst.
Immerhin wissen katholische Eltern jetzt, dass sie der katholischen (?) Jugendarbeit vor Ort kritisch auf die Finger schauen müssen.  Es ist allerhöchste Vorsicht geboten, wenn eine Demokratisierung der Kirche gefordert, wenn für eine andere Sexualmoral votiert wird. Usw., usw. ...
Kann man als Eltern wollen, dass die eigene katholische Erziehung konterkariert wird?
Sicherlich gibt es sehr viel gute Arbeit bei katholischen Jugendverbänden. Aber kann das viele Gute gegen das Gift eines möglicherweise erzeugten Nörgel- und Ich-bin-das-bessere-Lehramt-Christentums ankommen? Wo katholisch drauf steht, muss auch katholisch drin sein! Hoffentlich gibt es Gruppen vor Ort, die diesen Anspruch erfüllen.

Wenn Eltern eine echt katholische Jugendarbeit wollen, dann können sie fündig werden: KPE (Katholische Pfadfinderschaft Europas, die übrigens in großer Zahl beim Papstbesuch vertreten war), Christkönigsjugend (Jugend der Petrusbruderschaft), die Jugendarbeit der Legionäre, Jugend 2000 und andere bieten katholische Spiritualität und Katholizität ohne Abstriche!

Montag, 19. September 2011

Welche Dosis Katholizität vertragen die Leute heute eigentlich noch?

Wenn kirchliche Mitarbeiter in ihrem pastoralen Wirken den Leuten nach dem Mund reden, ja, ihnen genügend Honig um den Mund schmieren, dürfen sie sicher sein, viel für ihre Beliebtheit getan zu haben. Die geernteten Lobessprüche verlangen geradezu nach noch mehr zu lieferndem Honig!
Auf der Strecke bleibt die Botschaft Christi, die Lehre der Kirche, für deren klare Verkündigung kaum Lob zu ernten ist, vielleicht noch von einigen wenigen Getreuen, die an der Unterernährung ihres Glaubens leiden.
Das ist eine echte pastorale Falle, aus der zu entkommen nur möglich ist, wenn vom Bischof bis zum letzten kirchlichen Mitarbeiter Einigkeit über die Inhalte der Verkündigung besteht. Man könnte sich auf den Katechismus verständigen und dann loslegen.
In Zeiten des momentanen Dauerdialogs geht es darum leider so gut wie nicht, aber man wird ja wohl noch kirchen-träumen dürfen!

Freitag, 9. September 2011

Dem Dialogprozess auf die Finger geschaut

Welche Worte kommen im Rahmen des angelaufenen Dialogprozesses merkwürdig selten vor?
Gerade bei den Themen Sexualität, Wiederverheiratet-Geschiedene fehlen Worte wie "Wahrheit" und "Sünde". Der Lehre der Kirche nach gilt praktizierte Homosexualität als widernatürliche Unzucht und dementsprechend als schwere Sünde. Ist das wahr, dann kann und darf man dies um des (ewigen) Heils der Seelen und um der Liebe zu ihnen willen nicht verschweigen. Den Gegner dieser Auffassung geht es um eine Praxis der Liebe, die doch akzeptiert werden sollte. Ist die homosexuelle Praxis also ein legitimer Ausdruck von Liebe oder eine schwere Sünde? Ich denke, es muss im Dialogprozess vor allem darum gehen, was die Wahrheit ist, schließlich hängt das Heil der Seelen daran! Aber möglicherweise rechnen die Vertreter der obigen zweiten Position mit einer irgendwie gearteten Allerlösung, wo Gott sowieso den Mantel der Barmherzigkeit über alles (!) ausbreitet.

Interessanterweise wird beim Thema Wiederverheiratet-Geschiedene praktisch nie thematisiert, warum die Geschiedenen überhaupt eine neue "Ehe" eingehen. Es wird selten zu Worte gebracht, dass hier die eigentlich ungeordnete Situation eintritt, das Wort "Sünde" wegen des Ehebruchs (falls die Ehe gültig war) beharrlich verschwiegen. Geschiedene Menschen sind nach dem Scheitern der Ehe nicht genötigt, noch einmal heiraten zu müssen. Werden Menschen, die wieder heiraten wollen, vor ihrem ungeordneten Vorhaben gewarnt, ja, dass sie eventuell ihr Heil gefährden? Wenn aber eine zweite Ehe vor Gott ganz in Ordnung ist, wenn die Worte Jesu zur Unauflöslichkeit der Ehe relativierbar sind und nicht ernst genommen werden müssen, dann erübrigen sich meine Zeilen.
Selbstverständlich gilt Gottes Barmherzigkeit allen Menschen, auch den Wiederverheiratet-Geschiedenen. Aber als Mensch kann ich Gottes Barmherzigkeit nur dann empfangen, wenn ich ehrlich umkehre und mich in Gottes Ordnung stelle. Jesus hat gesagt: Kehrt um! Und nicht "Bleibt, wo ihr seid!"

Mag sein, dass diese Worte etwas hart klingen. Aber ich merke, wie dieser Dialogprozess eine Tendenz in sich birgt, dass scheinbar alles Mögliche in der Kirche geht. Warum sollen Menschen sich noch um Treue und Heiligkeit bemühen, wenn dies angesichts der allerlösenden Barmherzigkeit Gottes gar nicht nötig zu sein scheint?

Mittwoch, 7. September 2011

Katholische Bandbreite

Leider hat der ihn fragende Journalist Erzbischof Zollitsch nicht die Frage gestellt, wann ein Katholik noch katholisch ist und wann nicht. Das wäre wirklich spannend geworden. Unter katholischer Bandbreite kann ich verstehen, dass katholische Christen verschiedene Spiritualitäten haben, andere Geschmäcker beim Blumenschmuck an Fronleichnam, die Bibel unterschiedlich gut kennen usw.
Oder gilt das als katholische Bandbreite?:
Verhütungsmittel nein - Verhütungsmittel ja
Priesterweihe für Männer - Priesterweihe auch für Frauen
es gibt die Hölle - es gibt sie nicht;
Jungfrauengeburt - Josef ist der leibliche Vater von Jesus
Sonntagsgebot - Gottesdienstbesuch nach Lust und Laune reicht
Kirche als Stiftung Christi - Jesus verkündete das Reich Gottes, was kam, war die Kirche
Praktizierte Homosexualität ist schwere Sünde - Es ist in Ordnung, wenn sich zwei Homosexuelle "lieben"
Kommunionempfang im Stand der Gnade - Kommunionempfang für alle
 ........diese Liste ließe sich noch lange weiterspinnen ......

Die linke Seite ist eindeutig katholisch, aber was ist wohl die rechte? Wenn diese Seite noch zu katholischen Bandbreite hinzugerechnet wird, dann hätte auch die Häresie endlich eine Heimat in der katholischen Kirche gefunden und endlich darf wirklich jeder glauben, was er will!


Samstag, 3. September 2011

Ein schönes Programm für ein geistliches Leben!

Papst Benedikt XVI. betrachtete während der Generalaudienz am 29. Dezember 2010 das Leben der heiligen Katharina von Bologna und stellte dabei die sieben geistlichen Waffen dieser Heiligen vor. Mir ist das erst kürzlich wieder vor Augen gekommen und weil es so schön ist, hier für alle Leser:

1. darum besorgt und bemüht sein, stets das Gute zu tun;
2. glauben, dass wir allein niemals etwas wirklich Gutes tun können;
3. auf Gott vertrauen und aus Liebe zu ihm niemals den Kampf gegen das Böse fürchten, sei es in der Welt, sei es in uns selbst;
4. häufig über die Ereignisse und die Worte im Leben Jesu nachdenken, vor allem über sein Leiden und seinen Tod;
5. eingedenk sein, dass wir sterben müssen;
6. stes die Erinnerung an die himmlischen Güter im Sinn haben;
7. mit der Heiligen Schrift vertraut sein und sie stets im Herzen tragen, damit sie alle Gedanken und Handlungen leite.


Kommunionempfang für Wiederverheiratet Geschiedene?

Was ist von einem Arzt zu halten, der seinem Patienten die Wahrheit über dessen Krankheit verbirgt? Natürlich muss ein Arzt dem Kranken die Diagnose in einfühlsamer Weise mitteilen, aber darf er, weil er sieht, wie sehr der Patient unter der Diagnose leiden könnte, diesem die Wahrheit aus falsch verstandener Barmherzigkeit verschweigen? Wäre es für den Kranken nicht geradezu gefährlich, wenn er in falschem Glauben seinen bisherigen Lebenswandel weiterführen würde?
Übertragen auf das Problem der Wiederverheiratet-Geschiedenen ist es notwendig, zuerst eine aufrichtige Diagnose zu stellen: Ist die vorherige Ehe wirklich gültig gewesen? Wenn ja, dann gilt es, diese Wahrheit den  Beteiligten in einfühlsamer Weise zu vermitteln und ihnen zu helfen, damit leben zu lernen und sie nicht aus falsch verstandener Barmherzigkeit im Irrtum zu lassen!

Donnerstag, 1. September 2011

Barmherzigkeit und ewiges Heil

Natürlich will keiner als unbarmherzig gelten. Natürlich will kein Christ einen anderen einfach so von der Kommunion ausschließen. Was hätte das aber mit Barmherzigkeit zu tun, wenn die Kirche Menschen, die im offenen Widerspruch zur Lehre der Kirche leben wie z.B. Wiederverheiratet-Geschiedene den Kommunionempfang erlaubte? Wäre dies nicht viel mehr eine Irreführung dieser Menschen, die den Eindruck bekommen könnten, es wäre irgendwie doch alles in Ordnung? Würde man sie nicht in Gefahr bringen, das ewige Heil zu verlieren? Viele Vertreter einer "Barmherzigkeits"- Lösung scheinen diesen Aspekt wohl nicht mehr in Betracht zu ziehen!