Seiten

Samstag, 31. Dezember 2011

Dialog im Lichte des Evangeliums

Was hätte das für einen Aufstand gegeben, wenn Erzbischof Robert Zollitsch vom Dialogprozess gesagt hätte, er solle im Licht des Evangeliums und auf dem Boden des Glaubens der katholischen Kirche, wie er im Katechismus dargelegt ist, stattfinden!
Dann wäre endlich klar gewesen, dass die Krise der Kirche aus der Glaubenskrise ihrer Glieder folgt, die in einigen bis zahlreichen Punkten nicht mehr den Glauben der Kirche teilen.
Erst eine richtige Diagnose lässt die angemessenen Medikamente zur Heilung finden.

Dialog tabuisiert

Wenn ich mir den von den deutschen Bischöfen initiierten Dialogprozess genauer anschaue, kommen mir Zweifel, ob dieser wirklich von seinen Voraussetzungen her zu einem vertieften Leben aus dem Glauben führen wird.
Wird es bei diesem Dialogprozedere möglich sein, eine Häresie auch Häresie zu nennen? Früher hat die Kirche Irrlehren als solche klar benannt und zurückgewiesen. Heute begegnet man sich - ob katholisch, halbkatholisch, flachkatholisch, nicht mehr katholisch - auf Augenhöhe, was die Ablehnung von Irrlehren und deren Kennzeichnung als Häresien als Haltung von oben herab verstehen lässt. Gleichzeitig werden bestimmte Themen im Dialogprozess tabuisiert, weil es geradezu als Infragestellung des Dialogs verstanden wird, wenn bestimmte Meinungen ausgegrenzt werden. Die Ablehnung irriger Glaubensauffassungen ist ihrer Natur nach natürlich ausgrenzend, um des Heils der Gläubigen willen. Wie wird es wohl Teilnehmern bei diesem Dialogprozess gehen, die die katholische Sexuallehre verkündet und verteidigt wissen wollen? Die den Kommunionempfang nach schwerer Sünde thematisieren und hierzu auf die Verkündigung der Lehre der Kirche Wert legen?
Meine Prognose: Da die Gruppe derer, die sich lehrmäßig vollumfänglich mit ihrer Kirche identifiziert, eine Minderheit darzustellen scheint, befürchte ich am Ende des Dialogprozesses Enttäuschungen auf allen Seiten.

Donnerstag, 29. Dezember 2011

Wie die eigenen Kinder katholisch bleiben ...

Eine schwierige Frage. Aber nicht unlösbar. Bei den Familien, die ich kenne, von denen ich weiß, dass sie wirklich katholisch denken und praktizieren, sehe ich wichtige Punkte zur Beantwortung der Frage:
1. Beide Eltern leben aus dem Glauben mit ganzem Herzen.
2. Unersetzlich ist das tägliche Beten zu den Tag- und Mahlzeiten.
3. Es braucht eine unterstützende Erziehungshilfe durch katholische Jugendarbeit, die diesen Namen verdient.
4. Die Eltern kümmern sich selber um eine katechetische Unterweisung der Kinder.
5. Das Kirchenjahr wird mit all seinen Festen und Zeiten als Familienkultur gelebt, die Sonntage geheiligt.
6. Die Familienmitglieder gehen nicht nur am Sonntag zur Heiligen Messe und nicht nur einmal im Jahr zur Beichte.
7. Katholische Familien unterstützen und ermutigen sich gegenseitig.
8. Die Eltern machen ihre Kinder stark für das Leben in dieser Welt.
9. Die Eltern achten auf den Medienkonsum der Kinder und wählen aus.
10. Alles mit Liebe und im Vertrauen auf Gottes Vorsehung!

Freitag, 9. Dezember 2011

Liebe den praktizierenden Homosexuellen ...

Altehrwürdiges pastorales Prinzip der Kirche im Umgang mit Menschen, die sich schwerer Sünden schuldig gemacht haben, ist seit Jahrhunderten: Liebe den Sünder und hasse die Sünde.
Wendet man diesen Leitfaden auf praktizierende Homosexuelle an, müsste das so heißen:
Liebe den Homosexuellen und hasse die widernatürliche Unzucht!
Mit Hilfe dieser Unterscheidung müsste es jedem denkenden Menschen klar sein, dass es nicht um die Diskriminierung homosexueller Menschen geht, sondern um die Darlegung der Wahrheit, die zum Heil der homosexuell Praktizierenden in Liebe zu verkünden ist.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Schöne Kritik an extremen Formen historisch-kritischer Exegese

Folgende Zeilen von Johannes Oppermann sind ein wahres Freudenfeuer für Kritiker des noch herrschenden Exegesemainstreams:
"Kämen die Grundsätze der historisch-kritischen Methode bei zukünftigen Historikern in Bezug auf unsere Zeitgeschichte zur Anwendung, wären beispielsweise folgende Schlüsse zulässig: Die berühmte "I-have-a-Dream"-Rede von Martin Luther King wurde höchstwahrscheinlich so nie gehalten. Vielmehr muss man sie als vaticinium ex eventu ("Weissagung vom Ereignis her") ansehen, die vermutlich in der Ära des ersten schwarzen US-Präsidenten, also nach 2009, unter Heranziehung diverser Quellen verfasst und als Ausdruck einer Vision der unterprivilegierten Minderheit in die 60er Jahre des 20. Jahrhunderts rückdatiert wurde".