Wenn ich mir den von den deutschen Bischöfen initiierten Dialogprozess genauer anschaue, kommen mir Zweifel, ob dieser wirklich von seinen Voraussetzungen her zu einem vertieften Leben aus dem Glauben führen wird.
Wird es bei diesem Dialogprozedere möglich sein, eine Häresie auch Häresie zu nennen? Früher hat die Kirche Irrlehren als solche klar benannt und zurückgewiesen. Heute begegnet man sich - ob katholisch, halbkatholisch, flachkatholisch, nicht mehr katholisch - auf Augenhöhe, was die Ablehnung von Irrlehren und deren Kennzeichnung als Häresien als Haltung von oben herab verstehen lässt. Gleichzeitig werden bestimmte Themen im Dialogprozess tabuisiert, weil es geradezu als Infragestellung des Dialogs verstanden wird, wenn bestimmte Meinungen ausgegrenzt werden. Die Ablehnung irriger Glaubensauffassungen ist ihrer Natur nach natürlich ausgrenzend, um des Heils der Gläubigen willen. Wie wird es wohl Teilnehmern bei diesem Dialogprozess gehen, die die katholische Sexuallehre verkündet und verteidigt wissen wollen? Die den Kommunionempfang nach schwerer Sünde thematisieren und hierzu auf die Verkündigung der Lehre der Kirche Wert legen?
Meine Prognose: Da die Gruppe derer, die sich lehrmäßig vollumfänglich mit ihrer Kirche identifiziert, eine Minderheit darzustellen scheint, befürchte ich am Ende des Dialogprozesses Enttäuschungen auf allen Seiten.
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